248 Deutsche sind wegen der Optionspflicht inzwischen Ausländer

„248 Deutsche sind wegen der Optionspflicht inzwischen zu Ausländern geworden. Die Abschaffung der Optionspflicht ist dringend notwendig, aber nicht ausreichend. Mehrstaatigkeit darf es nicht nur für hier geborene Kinder ausländischer Eltern geben. Sie muss auch für Migrantinnen und Migranten akzeptiert werden, die sich einbürgern", erklärt Sevim Dagdelen, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heutigen Debatte im Bundestag zum Staatsangehörigkeitsrecht. Dagdelen weiter:

„Die SPD ist wordbrüchig. Sigmar Gabriel verkündete noch auf dem SPD-Parteitag, dass es mit der SPD keinen Koalitionsvertrag geb­en werde, in dem die doppelte Staatsange­hörig­keit nicht enthalten ist. Der aktuelle Koalitionsvertrag enthält die doppelte Staatsangehörigkeit nicht. Die SPD hat Migrantinnen und Migranten im Wahlkampf erneut getäuscht.

In 2.137 Fällen haben Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit wegen der Annahme einer anderen Staatsangehörigkeit verloren. In weiteren 248 Fällen verloren Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit im Zuge der Optionspflicht. Die Verweigerung der doppelten Staatsangehörigkeit macht hier dauerhaft lebende Menschen zu Bürgern zweiter Klasse.

Die Debatte um den Doppelpass bestärkt bestehende Ressentiments und Vorbehalte in der Bevölkerung, speziell gegenüber Menschen mit türkischem Migrationshintergrund. DIE LINKE fordert ein Ende dieser integrationsfeindlichen Politik. DIE LINKE setzt sich in ihrem aktuellen Antrag (Drucksache 18/286) für ein fortschrittliches Staatsangehörigkeitsrecht ein, das die Hinnahme der Mehrstaatigkeit auch bei Einbürgerungen enthält. Darüber hinaus fordert DIE LINKE umfang­reiche Erleichterungen bei der Ein­bürgerung, um Millionen Migrantinnen und Migranten gleiche Rechte zu verschaffen."