Aktionen zum Antikriegstag in Bochum

MdB Sevim Dagdelen hat während der Kundgebung gesprochen und gesagt:
Am 1. September 1939, vor genau 70 Jahren, begann die deutsche Wehrmacht mit dem Überfall auf Polen den 2. Weltkrieg, der über 60 Millionen Menschen das Leben kostete und unendliches Leid über die Völker brachte. Heute befindet sich Deutschland und die Bundeswehr wieder in einem Krieg, in Afghanistan.

Als Mitglied des Bundestages befasse ich mich ständig mit Einsätzen der Bundeswehr, weil Krieg wieder zum Mittel deutscher Außenpolitik geworden ist. 70 Jahre nach dem Überfall auf Polen hat Deutschland aktuell über 7.000 Bundeswehrsoldaten im militärischen Auslandseinsatz. Seit 1992 wurden über 11 Mrd. Euro für Auslandseinsätze der Bundeswehr ausgegeben.
Seit 2001 ist die Zahl deutscher Soldaten in Afghanistan auf heute mehr als 4.500 angestiegen. Allein der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan kostet über 900 Millionen Euro im Jahr.

Die militärische Durchsetzung von Kapitalinteressen unter dem Deckmantel von Terrorbekämpfung und Menschenrechtsschutz steht weiterhin auf der Tagesordnung.
Das deutsche Kontingent in Afghanistan soll nochmals verlängert und sogar noch weiter aufgestockt werden. Wie sehr dieser Schutz der Menschenrechte eine Farce ist, wird mit jedem unschuldig getöteten Zivilisten mehr sichtbar. Nach UN-Angaben wurden allein in den ersten 5 Monaten diesen Jahres hunderte Zivilisten unter Beteiligung von Nato-Soldaten am Hindukusch getötet. Mehr als 35 deutscher Soldaten haben Leben und viele weitere ihre Gesundheit geopfert. Die deutsche Bundeswehr ist in einen aussichtslosen Krieg verstrickt, der auch mit noch mehr Waffen und Soldaten nicht zu gewinnen ist.

Wie immer die Herrschenden diesen Krieg nennen: über 75% der Deutschen lehnen diesen Krieg ab weil er unmenschlich ist, weil er unsinnig ist im Sinne der vorgeblichen Ziele und weil er Afghanistan dem Frieden nicht näher bringt.

DIE LINKE fordert daher:
• Sofortiger Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan.
• Zurück zu einer friedlichen Außenpolitik.
• Abrüstung und Entwicklungspolitik statt Rüstungspolitik und Waffenexporte.