Ausweitung der sozialpädagogischen Betreuung in Integrationskursen

Inwieweit ist auch in haushalterischer Hinsicht geplant (2017 und 2018), die sozialpädagogische Betreuung in Integrationskursen auszuweiten (bitte so konkret wie möglich darstellen), und was konkret soll diese Betreuung in Integrationskursen beinhalten, insbesondere in Abgrenzung zu den Betreuungsleistungen der Migrationsberatung (bitte ausführen)?

Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Günter Krings vom 30. Juni 2017

Für die Einführung einer sozialpädagogischen „Betreuung“ oder „Begleitung“ in Integrationskursen sind im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2018 bei Kapitel 0603 Titel 684 14 „Förderung von Maßnahmen zur Integration von Zuwanderern und Spätaussiedlern“ erstmalig Mittel in Höhe von 10,65 Mio. Euro veranschlagt.

Es ist geplant, die sozialpädagogische Betreuung beim Sprachkursträger als Bestandteil des Integrationskurses anzusiedeln, damit die Kursteilnehmenden unproblematisch und unmittelbar eine sozialpädagogische Unterstützung aufsuchen können. Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen fungieren im Rahmen der Sprachförderung als Vertrauenspersonen und nehmen die Betreuung der Teilnehmenden wahr.

Die Betreuung umfasst Einzelfallhilfe, insbesondere in Form von Konfliktmanagement und Krisenintervention inklusive Coaching für die konzentriertere Teilnahme am Unterricht und Stärkung der sozialen und kommunikativen Kompetenzen, praktischer Lebensbegleitung und Vermittlung kulturellen Orientierungswissens. Auf diese Weise entlastet diese Person die Lehrkraft bei diversen Themen außerhalb der unmittelbaren Lehrinhalte.

Die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) ist ein auf den Zeitraum von drei Jahren beschränktes, den Integrationskurs ergänzendes migrationsspezifisches Beratungsangebot für erwachsene Zuwanderer. Parallel dazu beraten und begleiten die Jugendmigrationsdienste (JMD) junge Menschen von 12 bis 27 Jahren insbesondere zu Fragen der sozialen, schulischen und beruflichen Integration.

Im Unterschied zur MBE und den JMD stehen die Sozialpädagogen, weil sie fest beim Integrationskursträger installiert sind, insbesondere bei den geschilderten Fragestellungen rund um die Kursteilnahme beratend zur Seite. Im Übrigen sollen die Sozialpädagogen auf das Angebot der MBE und JMD verweisen und mit den jeweiligen Beratungsstellen eng vernetzt sein.

Mit der Einführung der sozialpädagogischen Betreuung ist auch eine zeitnahe Evaluation vorgesehen, auf deren Grundlage die weitere Planung erfolgt.

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