Das andere Afghanistan
Unter dieser Überschrift findet am 28. und 29. 1. in Berlin eine Friedenskonferenz statt, die DIE LINKE organisiert und zu der sie engagierte Afghaninnen und Afghanen eingeladen hat – Menschen, die oft unter Einsatz ihres Lebens täglich gegen Krieg und für einen demokratischen Friedensprozess in Afghanistan kämpfen.
Nach neun Jahren der NATO-Intervention in Afghanistan ist kein Frieden in Sicht. Stattdessen eskaliert der Krieg weiter und fordert immer mehr zivile Opfer. In der Bevölkerung herrschen Armut, Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit. Taliban und Warlords haben in vielen Provinzen die Macht errungen; Kriegsfürsten und Fundamentalisten sitzen in der Regierung oder als Abgeordnete im Parlament.
Doch es gibt auch das andere Afghanistan: mutige Frauen und Männer, die für eine demokratische und friedliche Entwicklung eintreten. Aus diesen Reihen hat DIE LINKE AktivistInnen eingeladen, um bei der Friedenskonferenz authentische Stimmen aus Afghanistan zu Gehör zu bringen.
Von den DiskussionsteilnehmerInnen aus Berlin hat Sevim Dagdelen – Bundestagsabgeordnete (DIE LINKE) – Said Mahmoud Pahiz auch nach Bochum einladen können. Er vertritt die Hezb E Hambastagi – Solidarity Party of Afghanistan, die ein Zusammenschluss von linken Demokratinnen und Demokraten, von Studentinnen und Studenten ist, die „kein Blut an den Händen haben". Die mittlerweile registrierte Partei fordert die Trennung von Religion und Staat, sie ist in jüngster Zeit durch ihre Demos mit öffentlichem Protest gegen Warlords und die herrschende Straflosigkeit bekannt geworden, wie auch mit Protesten gegen die NATO-Truppen.
Nachdem zehn afghanische Flüchtlinge an der iranischen Grenze von Milizen massakriert wurden, führte die Solidarity Party eine öffentlichen Demonstration gegen den Iran durch. Das mutige Auftreten der jungen, relativ neuen Partei wird als Bereicherung der zivilgesellschaftlichen Bewegung Afghanistans angesehen.