Das Ruhrgebiet braucht sofort konkrete Hilfe
„Die Bundes- und Landesregierung muss endlich reagieren, um den armutspolitischen Erdrutsch im Ruhrgebiet zu stoppen. Mit immer neuen Werksschließungen und einer Ausweitung des Niedriglohnsektors droht das Ruhrgebiet sozial abzustürzen. Wir brauchen endlich eine eigene Initiative für das Ruhrgebiet, um mit öffentlichen Strukturfonds für einen Ausbau der industriellen Basis und einem Verbot von Massenentlassungen hier endlich gegenzusteuern", erklärt Sevim Dagdelen, Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE, anlässlich des aktuellen Armutsberichts 2013 des Paritätischen Wohlfahrtsverbands.Dagdelen weiter: „Die Menschen im Ruhrgebiet sind trotz Arbeit arm. Der Artmutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zeigt deutlich auf, dass dies keine Momentaufnahme ist. Es zeichnet sich eine längere Entwicklung ab, die sich weiter fortführen wird, wenn nicht schnell gegengesteuert wird. Die chronische Unterfinanzierung und hohe Verschuldung der Kommunen stellt für die Menschen im Ruhrgebiet eine zusätzliche Belastung dar. Bochum zum Beispiel plant für das kommende Jahr mit einem Haushaltsdefizit von rund 89 Millionen Euro.Die Städte verarmen, die Menschen sind von Armut gefährdet und viele sind schon sozial abgehängt. In so einer Situation verkümmern die Städte nicht nur finanziell, sondern auch an Kultur und Lebensqualität. Das ist mittlerweile etwas, was sich in den Städten nur noch reiche Menschen leisten können. Es ist eine Schande, dass es in unserem Land soweit gekommen ist. Das Ruhrgebiet und seine Städte brauchen ein sofortiges Hilfsprogramm mit einem klaren Schuldenschnitt für die kommunalen Kassen und einem breit angelegten Investitionsprogramm."