Equal Pay Day: Für eine gerechte Bezahlung von Frauen in Gesundheitsberufen

„Am 21. März ist Equal Pay Day: Der Aktionstag markiert symbolisch den letzten Tag des Zeitraumes, den Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu kommen. Frauen müssen also im Schnitt knapp drei Monate länger arbeiten, um die Gehaltsdifferenz von aktuell 22 Prozent auszugleichen." erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion.

Dagdelen weiter: „Eine zentrale Ursache der Lohnlücke ist die schlechtere Bezahlung von Berufen, in denen überwiegend Frauen arbeiten. Dazu gehört die Gesundheitsbranche, die in diesem Jahr besonders im Fokus steht. In ihr sind die Beschäftigten zu 80 Prozent weiblich. Das Einkommen in diesem Berufszweig, der in unserer alternden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist jedoch verglichen mit ähnlichen Ausbildungsberufen am unteren Rand der Gehaltsstatistiken zu finden. Typische Frauenberufe werden in individuellen und kollektiven Lohnverhandlungen schlechter bewertet und bezahlt.

Nur durch eine angemessene Vergütung dieser Arbeit können auch in Zukunft die Fachkräfte gewonnen werden, die für eine funktionierende Gesundheitsinfrastruktur erforderlich sind. Von dieser Infrastruktur profitieren alle, die Vollzeit erwerbstätig sind, ihre Angehörigen aber gut versorgt wissen müssen. Da es meist Frauen sind, die ihre Arbeitszeit für Pflegeaufgaben in den Familien reduzieren oder unterbrechen und gleichzeitig überwiegend Frauen in dieser Branche beschäftigt sind, profitieren sie von einer Aufwertung der Gesundheitsberufe gleich doppelt. Die LINKE. fordert seit langem einen gesetzlichen Mindestlohn und die finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung typischer Frauenberufe."