Ergebnisse der Folgestudien des Robert Koch-Instituts über Corona-Hotspots

Welche Daten liegen der Bundesregierung bezüglich der von ihr beauftragten und öffentlich finanzierten Folgestudien (zweite und dritte Erhebung) des Robert Koch-Instituts (RKI) vor, die in Kupferzell im Oktober 2020 gestartet und deren Ergebnisse zumindest für die zweite Erhebung für das erste Quartal 2021 erwartet wurden (www.echo24.de/region/coronavirus-rki-studie-kupferzellmenschen-antikoerper-corona-hotspot-13768364.html)?

Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Sabine Dittmar vom 9. März 2022

Erste Ergebnisse der Folgestudie des Robert Koch-Instituts (RKI) in Kupferzell sind im Abschlussbericht der „Corona-Monitoring lokal“-Studie 2021 einsehbar. Dieser Bericht ist im Internet abrufbar (https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/cml-studie/Dokumente/Abschlussbericht_2021.pdf). Ebenso wird es einen Abschlussbericht für die Darstellung der Folgeuntersuchungen (in Kupferzell sowie der drei weiteren Studienorte) geben, der voraussichtlich Mitte des Jahres 2022 vorliegen wird.

Aufgrund der geringen Fallzahl waren bei der ersten Folgeuntersuchung in Kupferzell keine statistisch belastbaren Aussagen hinsichtlich der Veränderung der IgG-Antikörpertiter (IgG = Immunglobuline G) möglich, sodass entschieden wurde, weitere Orte in die Untersuchung einzubeziehen. Gleichwohl lieferte diese Folgeuntersuchung wichtige Erkenntnisse für die Vorbereitung und Umsetzung der Studie  „Corona-Monitoring bundesweit“ (RKI-SOEP-Studie).

Zielsetzung der RKI-SOEP-Studie ist es, sowohl Erkenntnisse zur bundesweiten Verbreitung von SARS-CoV-2 zu gewinnen, als auch die gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie zu  analysieren. Mit der ersten Erhebungswelle von Herbst 2020 bis Februar 2021 wurde ein umfangreicher Datensatz erhoben, der die Schätzung der bundesweiten Seroprävalenz von IgG-Antikörpern gegen SARS-CoV-2 durch „Wildinfektionen“ (also infolge von Mensch-zu-Mensch-Übertragungen des Virus), sowie die Analyse von Risiko- und Schutzfaktoren für eine SARS-CoV-2-Infektion in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung für diesen Zeitraum ermöglicht.

Von Frühjahr 2021 bis Ende 2021 wurde eine zweite Erhebung gefördert. Auch in diesem Jahr soll eine weitere Erhebungswelle durchgeführt werden, die in erster Linie die folgenden Fragestellungen adressieren soll:

  • Wie verändert sich der Anteil der Bevölkerung, der eine SARSCoV-2-Infektion bis zum Ende des Jahres 2021 durchgemacht hat, im Vergleich zum Ende des Jahres 2020?
  • Wie verändern sich Alters-, Geschlechts- und soziale Unterschiede im Verlauf der Epidemie?
  • Welche Alters-, Geschlechter- und sozialen Unterschiede bestehen im Hinblick auf den Impfstatus bzw. etwaige Impflücken in der Bevölkerung?

Zusätzlich sollen weitere gesundheitspolitisch relevante Fragestellungen beantwortet werden. Dazu zählen detaillierte Fragen zum Infektionsverlauf, zur Impfbereitschaft und Informiertheit über COVID und Impfangebote, weiterhin zum allgemeinen Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten vor und während der Pandemie, sowie zu Konsequenzen der Pandemie für die Berufsausübung. Durch die Einbeziehung einer umfangreichen Stichprobe von geflüchteten Menschen aus dem Soziooekonomischen Panel, die bei der ersten Erhebungswelle nicht eingeschlossen werden konnte, kann auch die Situation dieser vulnerablen Gruppe in dem Pandemiegeschehen analysiert werden.

Bei der Frage, welche gesundheitlichen Folgen eine Infektion hat und wie sich die Konzentration von Antikörpern sowie die zelluläre Immunabwehr gegen das Coronavirus über die Zeit entwickeln, besteht für die Wissenschaft nach wie vor Forschungsbedarf. Von wissenschaftlichem Interesse ist beispielsweise die Frage, ob und inwieweit bei genesenen oder geimpften Personen ohne nachweisbare Antikörper dennoch eine T-Zell-Immunantwort messbar ist. Auch hierzu werden alle untersuchten Studienorte gemeinsam ausgewertet. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Laufe des Jahres 2022 veröffentlicht.

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