EU-Krisenmanagementübung "Multi Layer 2012"
Welches Szenario liegt der für Oktober 2012 geplanten EU-Krisenmanagementübung „Multi Layer 2012“ zugrunde, für welche das Kommando Operative Führung Einsatzkräfte Ulm in Potsdam-Geltow das Operations Headquarter stellen und Generalleutnant Markus Bentler die Funktion des Operation Commanders übernehmen wird, und die EU-Delegationen welcher Länder werden daran beteiligt sein?
Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Kossendey vom 20. September 2012
Das für die Übung Multi Layer 2012 gewählte Szenario sieht eine krisenhafte Entwicklung in der fiktiven „African North Eastern Quarter“ (ANEQ) Region vor. Um realistische und verfügbare kartographische, klimatologische und meteorologische Daten nutzen zu können, wurde der Raum Sudan/Süd-Sudan als geographische Übungsgrundlage gewählt. Neben den innenpolitischen Herausforderungen, denen sich ein junger Staat nach einem unfriedlich verlaufenen Unabhängigkeitsprozess gegenübersieht, wirken ungeklärte Grenzfragen sowie Streitigkeiten bezüglich des Zugangs zu Ressourcen und illegale Aktivitäten bewaffneter Gruppierungen auf die Region destabilisierend. In der Folge verschlechtert sich die humanitäre Situation im Land, insbesondere die Lage in den zahlreichen Flüchtlingscamps.
Auf Grund eines Mandats der Vereinten Nationen und in enger Koordination mit der Afrikanischen Union plant die Europäische Union (EU) die Verlegung von zivilen und militärischen Kräften in die Region. Dabei sollen alle der EU zur Verfügung stehenden Mittel im Rahmen des ganzheitlichen Ansatzes zur Wirkung kommen, um zur Stabilisierung der Lage vor Ort beizutragen und den Einsatz einer Folgemission der Afrikanischen Union zu ermöglichen.
Im Rahmen der multilateralen Zusammenarbeit sind neben Deutschland folgende Nationen an der Übung beteiligt bzw. im Operations Headquarter vertreten: Belgien, Bulgarien, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, die Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, Tschechien, Ungarn und Zypern. Gleichfalls sind an der Übung die EUDelegationen bei der Afrikanischen Union und den Vereinten Nationen sowie im Sudan, Süd-Sudan, Uganda, in der Zentralafrikanischen Republik und im Tschad beteiligt.