Finanzdesaster bei Integrationskursen

„Die laufenden Ausgaben für Integrationskurse im Jahr 2009 werden den derzeitigen Haushaltsansatz in Höhe von 174 Mio. Euro vermutlich um weit über 50 Mio. Euro überschreiten. Dieses Finanzdesaster lässt sich aufgrund der Antworten des Bundesinnenministeriums auf Anfragen der LINKEN im Haushaltsausschuss prognostizieren“, erklärt die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, Sevim Dagdelen. Dagdelen weiter:

„Ich fürchte, dass die Bundesregierung angesichts dieser unerwarteten Mehrkosten dringend erforderliche Verbesserungen im Integrationskursbereich weiterhin auf die lange Bank schieben wird. So erhalten viele Honorarlehrkräfte in Integrationskursen für ihre höchst qualifizierte Arbeit derzeit lediglich einen Hungerlohn auf HARTZ IV-Niveau. Dies ist inakzeptabel, ausbeuterisch und fördert auch nicht die Qualität des Unterrichts. Unter diesen Bedingungen schafft nicht einmal die Hälfte aller Kursteilnehmenden das vom Gesetzgeber angestrebte Sprachniveau.

Das Erlernen der deutschen Sprache ist für die neue Koalition in der Integrationspolitik angeblich von zentraler Bedeutung. Mit Dumping-Löhnen im Integrationskursbereich wird sie dieses Ziel jedoch nicht erreichen! DIE LINKE fordert seit langem eine Erhöhung der Kostenpauschale für Kursträger und ein Mindesthonorar für Lehrkräfte in Höhe von mindestens 25 Euro pro Stunde. Wegen ihrer ideologischen Borniertheit lehnen aber CDU/CSU/FDP ein Existenz sicherndes Mindesthonorar im Integrationskursbereich ab. Damit machen sie sich unglaubwürdig. Statt über Migrantinnen und Migranten als ‚Integrationsverweiger‘ zu polemisieren, muss die Bundesregierung endlich Bedingungen schaffen, die Integration möglich machen.“