Große Koalition der Rentenkürzer
„Wer die Rente erst ab 67 will, hat Rentenkürzungen im Sinn. Deswegen ist DIE LINKE ohne Wenn und Aber gegen die Rente erst ab 67. Wir haben uns als einzige klar und deutlich gegen die programmierte Altersarmut durch die Rente erst ab 67 ausgesprochen. CDU/CSU und FDP als auch SPD und Grüne habe heute entschieden, dass ab Januar 2012 Menschen durch die Rente erst ab 67 mit zusätzlichen Rentenkürzungen bestraft werden", erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE. anlässlich der heutigen namentlichen Abstimmung zum Entschließungsantrag der Linksfraktion im Bundestag „Rente erst ab 67 – Risiken für Jung und Alt" (Bundestagsdrucksache 17/8151). Dagdelen weiter:
„Die Bochumerinnen und Bochumer können sich bei ihren drei Bochumer Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer (SPD), Frithjof Schmidt (Grüne) und Norbert Lammert (CDU) für die Rente erst ab 67 ‚bedanken‘. Diese ist nichts anderes als ein gigantisches Rentenkürzungsprogramm, das Geringverdiener und Menschen, die körperlich schwer arbeiten müssen, besonders hart trifft. Denn die Beschäftigungssituation Älterer ist weiterhin niederschmetternd schlecht. Gerade mal 9,3 Prozent aller 64-Jährigen und nur 5,5 Prozent der 64-Jährigen Frauen gehen einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigung nach. Darüber hinaus ist die Lebenszeit und damit die Rentenbezugszeit bei Geringverdienern seit 2001 deutlich gesunken. Bereits heute geht knapp die Hälfte aller Neurentnerinnen und -rentner mit durchschnittlich um 113 Euro durch Abschläge gekürzten Renten in die Altersrente. Von den Menschen, die von Erwerbsminderung betroffen sind, müssen heute bereits 96 Prozent aller Neuzugänge Rentenkürzungen durch Abschläge verkraften.
DIE LINKE setzt der Rente erst ab 67 ein klares, unwiderrufliches Nein entgegen. Wir wollen, dass die Rente erst ab 67 nicht ab dem 1. Januar 2012 umgesetzt, sondern ausgesetzt wird. Wir brauchen eine Politik, die gute Arbeit zu guten Löhnen auch in neuen, geschlechtergerechten Erwerbsmodellen ermöglicht und so zu einer guten Rente führt. Deshalb brauchen wir einen flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn von zehn Euro ebenso wie eine moderne, auf gute Kinderbetreuung, moderne Arbeitszeitpolitik und ausreichende finanzielle Unterstützung setzende Politik, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht."