Integration und Ausgrenzung

Unter dem Titel "Integration und Ausgrenzung in der Einwanderungsgesellschaft" findet am Samstag (03.07.) von 10.30-16 Uhr im Jahrhunderthaus in Bochum Tagung des Gesprächskreises Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt.

Integration ist in aller Munde – als ein Muss, eine erfüllbare Anforderung oder eine nette Geste der weißen Mehrheitsbevölkerung. Integration heißt Deutschkurs, Städtetest und Überprüfung der demokratischen Gesinnung. Integration ist eigentlich gelungen, so der Sachverständigenrat der Bundesregierung. Nur die Problemzone Bildung mach Sorgen. Und auch schlechten Arbeitsmarktchancen – wenn sie denn arbeiten wollten, die Kinder der Kinder der ehemaligen EinwandererInnen.

Im Integrationsbegriff laufen in der aktuellen Debatte um die Einwanderungsgesellschaft Deutschland viele Fäden zusammen. Die Folgen einer langjährigen verfehlten rechtlichen Gleichstellung der EinwandererInnen und ihrer hier geborenen Kinder und den ‚normalen‘ Verwerfungen der krisengeschüttelten kapitalistischen Produktionsweise werden hier kulturalisiert und den Ausgegrenzten als ethnische Kollektivzuschreibung oder als individuelle Schuld und mangelnden Integrationswillen vorgeworfen. Kämpfe um gleiche Rechte, kulturelle Anerkennung und medialer Repräsentanz werden entweder als Verweigerung oder als Angriff auf die Gesellschaft diffamiert.

Entscheidende Integrationsmechanismen in die bundesdeutsche Gesellschaft sind Erwerbsarbeit, (Aus)Bildung sowie rechtliche Gleichstellung. Die beiden ersten Felder sollen im Rahmen der Veranstaltung kritisch hinterfragt werden. Abschließend wollen wir diskutieren, welche Kämpfe gerade geführt werden, um einer rechtlichen Gleichstellung ein Stück näher zu kommen und wie wir die verschiedenen Perspektiven der AkteurInne