Jetzt muss das Opel-Management mit den Opel-Beschäftigten in Bochum reden
„Die Opel-Beschäftigten in Bochum setzten gestern mit ihrer Ablehnung des Tarifvertrags ein deutliches Zeichen. Sie wollen die Abwicklung ihres traditionsreichen Werks nicht kampflos hinnehmen", erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion heute zu der Entscheidung der Bochumer Opel-Belegschaft.
David Staercke, Kreissprecher der LINKEN in Bochum ergänzt dazu: „Nach nur zwei Tagen, in denen der Bochumer Betriebsrat die Belegschaft zur zusätzlichen Betriebsversammlung mobilisierte, um über den Tarifvertrag abstimmen zu lassen, ist das Abstimmungsergebnis mit einer Beteiligung von rund 70 Prozent und einer Ablehnung von mehr als Dreiviertel der Belegschaft, die zur Abstimmung erschien, ein Ergebnis, dass dem Betriebsrat mehr als nur in seiner Haltung bestärkt. Das Ergebnis ist Aufwind und Bestätigung für seinen Kurs."
Dass die Entscheidung der Belegschaft, den Vertrag abzulehnen, richtig ist, steht für Sevim Dagdelen außer Frage: „Für die Bochumer Belegschaft hat die Vereinbarung zwischen den Herren in Rüsselsheim und Frankfurt am Main nichts enthalten, wofür sie auf Tariferhöhungen hätten verzichten können. Die Vereinbarung enthielt nur, dass sie das Ende der Fahrzeugproduktion akzeptieren sollten und dabei auch die Möglichkeit der betriebsbedingten Kündigungen in Kauf nehmen sollten. Sie sollten ihrem eigenen Ende zustimmen. Dafür sind sie bedroht und erpresst worden, mit der Ankündigung, dass bereits Ende des Jahres Schluss sein solle, sollten sie nicht zustimmen. Das ist skandalös."
Sevim Dagdelen und David Staercke wünschen dem Bochumer Betriebsrat und den Beschäftigten weiterhin viel Kraft für den Weg des Widerstands. „Wir wünschen allen Menschen bei Opel in Bochum, dass sie ihre starken Nerven im Kampf um ihre Arbeitsplätze behalten. Jetzt muss das Management mit der Belegschaft in Bochumer reden, anstatt die Marke bundesweit zu spalten und die Menschen, die sich für diese Marke im Ruhrgebiet jahrelang einsetzten unter Druck zu setzen. Glück auf!"