Kinder brauchen Perspektiven – keine Uniformen!

„Kinder brauchen eine Perspektive für ein Leben in Frieden, anstatt in eine Uniform gesteckt und an der Waffe ausgebildet zu werden. Die Finanzierung und Ausbildungshilfe für Armeen mit Kindersoldaten muss ein Ende haben", fordert Sevim Dagdelen, Sprecherin für Internationale Beziehungen der Fraktion DIE LINKE im Bundestag und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss anlässlich des morgigen Tages der Kindersoldaten. Dagdelen weiter:

„Vor wenigen Tagen erst musste die Bundesregierung eingestehen, dass sie die Ausbildung von Minderjährigen durch die äthiopischen Streitkräfte finanziert hat. Auch bei dem Ausbildungseinsatz EUTM Somalia in Uganda, an dem die Bundeswehr mit 20 bewaffneten Soldaten beteiligt ist, kann sie nicht ausschließen, dass Minderjährige an der Waffe ausgebildet werden. Letztlich müsse man sich hier auf den ‚Augenschein‘ verlassen, teilte die Bundesregierung dem Parlament mit.

Auf den Augenschein hat sie sich wohl auch in Afghanistan verlassen, wo jüngst 3.000 Soldaten aus der afghanischen Armee ausgeschlossen wurden, weil der Verdacht besteht, dass sie minderjährig sind. Die Bundesregierung beteiligt sich nicht nur an der Ausbildung und Finanzierung der afghanischen Armee, sondern schickt die Bundeswehr auch in gemeinsame Einsätze mit dieser, wobei die afghanischen Soldaten stets in erster Reihe kämpfen, um wie es heisst, ‚dem Einsatz ein afghanisches Gesicht‘ zu geben.

„Die Vorstellung, das Bundeswehsoldaten Seite an Seite mit Kindersoldaten kämpfen, diese Ausbilden oder sogar befehligen ist unerträglich, vermutlich aber bittere Realität. Um dies in Zukunft zu verhindern, muss jede Zusammenarbeit mit Armeen, die Kindersoldaten rekrutieren selbstverständlich eingestellt werden."