Leserbrief zu "Drei Geistliche kritisieren Dagdelen"
Leserbrief von Reinhard Auener, Peter Bäß, Eberhard Denecke zu dem Artikel "Drei Geistliche kritisieren Dagdelen" (http://www.jungewelt.de/2010/02-08/059.php):
Wir haben Frau Dagdelen folgenden Brief geschrieben:
Sehr geehrte Frau Dagdelen!
Wir haben in der Presse und im Internet vom offenen Brief der drei westfälischen Pfarrer-Kollegen und Ihrer Antwort darauf erfahren. Alles, was inhaltlich zu den Anwürfen unserer Kollegen zu sagen ist, haben Sie bereits gesagt. Es wird Sie nicht wirklich verwundern, daß hierzulande jede kleinste Geste der Distanzierung von den Inhalten und Methoden israelischer Politik als antisemitisch diffamiert wird. Nicht die Tatsache, daß Sie Herrn Peres die stehende Ovation verweigerten, sondern die Tatsache, daß das Andenken an Millionen Ermordete in dieser Gedenkstunde mißbraucht wurde zu ? wie man zu Recht befürchten muß ? propagandistischer Vorbereitung eines neuen Krieges, ist der wahre Skandal ! Wir möchten uns bei Ihnen bedanken für Ihren Mut, dem sicher nicht geringen Druck standgehalten zu haben. Dieses nun als Mitläufertum zu diffamieren, ist eine nicht gering zu schätzende Infamie. Nun, wenn man als Pfarrer eines gelernt hat, dann ist es der Umgang mit Sprache, mit Worten. Der Brief der drei Kollegen ist in dieser Hinsicht eine rhetorische Meisterleistung an Diffamierung !
Mit freundlichem Gruß und bleiben Sie tapfer
Ihre
Reinhard Auener, Pfarrer i.R.
Peter Baß, Pfarrer i.R.
Eberhard Denecke, Pfarrer i.R.
P.S. Wir erlauben uns, den Text des Briefes gleichzeitig der Jungen Welt als Leserbrief zu schreiben.