Linke-MdB Dagdelen informiert sich in Werdohl
Kunkel bedankte sich bei Bürgermeister Bora für dessen Bereitschaft, mit den Linken über Integration in Werdohl zu sprechen. Die Linken waren vertreten durch Kreisverbandssprecher Josef Fillipek und einige weitere Vorstandsmitglieder. In Werdohl kandidiert Arlette Brüggemann für die Linken für den Kreistag, ist aber kein Parteimitglied. Sie bezeichnete sich gestern als Marxistin, zudem ist sie Stadtteilbetreuerin für das Werdohler Integrationsprojekt.
Um WIP el ele ging es eigentlich: Bora und die beiden Verwaltungsmitarbeiter Bodo Schmidt und Uwe Wiederspahn stellten der Linkspartei das Projekt in allen Einzelheiten vor. Bora begann mit der schlechten Wahlbeteiligung der Werdohler bei der Europawahl. Die aktuelle Ausländerquote beträgt 18,6 Prozent. Da der Migrations-Hintergrund nicht statistisch erfasst wird, gibt es auch keine genauen Zahlen. Bora meint aber, dass in Werdohl fast jeder Zweite eine Einwanderer-Geschichte habe, ihn persönlich als Sohn eines Ungarn eingeschlossen.
Bora, Schmidt und Wiederspahn stießen bei der Vorstellung von WIP el ele weitgehend auf Verständnis bei den Politikern der Linken. Dagdelen fragte kritisch nach den politischen Teilhabemöglichkeiten von Ausländern in Werdohl. Schmidt wies darauf hin, dass es noch keine gesetzlichen Bestimmungen zur Gestaltung eines neuen Integrationsrates gebe. Die Linken möchten die Integration bei einem gleichberechtigten Ausschuss des Rates sehen. Dagdelen: "Der jetzige Integrationsrat ist ein macht- und zahnloser Tiger."
Nicht ausgeräumte Irritationen gab es, als Dagdelen davon sprach, dass der Nachweis der deutschen Sprache auch ein Diskriminationsgrund sein könne. Schließlich ließe man sich von kanadischen Facharbeitern auch keine Sprachbefähigung zeigen. Bora hatte zuvor festgestellt, dass die deutsche Sprache die Eintrittskarte für die Integration und die Sprachförderung deshalb ein Kernziel von WIP el ele sei.