Nur klare gesetzliche Regelungen verbessern die Chancen junger Migranten
„Bitten und Appelle in Richtung der Unternehmen nützen nichts. Wir brauchen anonymisierte Bewerbungen und eine Ausbildungsplatzumlage, um die Benachteiligung junger Migranten auf dem Ausbildungsmarkt zu beenden", erklärt Sevim Dagdelen, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum 7. Integrationsgipfel der Bundesregierung. Dagdelen weiter:
„Wenn die Bundesregierung die Ausbildungssituation junger Migranten verbessern will, muss sie vor allem den Übergang von der Schule in den Beruf ins Auge fassen. Selbst bei gleichen Schulabschlüssen und ähnlicher sozialer Herkunft werden junge Menschen mit ‚ausländischen‘ Namen bei Bewerbungen benachteiligt. Viele Länder haben bereits gute Erfahrungen mit anonymisierten Bewerbungen gemacht, auch in Deutschland gab es erfolgreiche Pilotversuche. DIE LINKE fordert per Gesetz anonymisierte Bewerbungen verpflichtend zu machen. So kann man Diskriminierungen ein Stück weit entgegentreten.
Ein zweites wirksames Instrument ist die Ausbildungsplatzumlage. Unternehmen, die nicht ausbilden, zahlen die Umlage, Ausbildungsbetriebe werden dadurch unterstützt. Erst wenn es genug Ausbildungsplätze für alle Jugendlichen gibt, werden sich Unternehmen nicht mehr den Luxus leisten können, Bewerber aufgrund ihrer Herkunft zu diskriminieren."