Opel-Beschäftigte brauchen Perspektive
„Die Zeche der krisenverantwortlichen Konzernführung von General Motors und Opel werden letztlich alle Opel-Beschäftigten zahlen. Denn die Gegenleistung für die Beschäftigungs- und Standortsicherung bis 2016 ist letztlich nur eine Verlängerung der Galgenfrist um zwei Jahre. Und selbst diese Verlängerung wird es wohl nicht ohne erneute tiefe Einschnitte wie Lohnverzicht für die Belegschaften geben. Leidtragende des Opel-Koppelgeschäfts werden in jedem Fall neben den 3.000 Beschäftigten bei Opel in Bochum auch 40.000 Arbeitsplätze in der Region sein", erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE. Dagdelen weiter:
„Mit der Auslagerung der Astra-Produktion im Zuge des erzwungen Lohnverzichts im britischen Werk Ellesmere Port, der gezielten Lohndrückerei seitens der Opel-Führung im polnischen Werk Gliwice und dem jetzigen Opel-Koppelgeschäft hat die krisenverantwortliche Konzernführung von General Motors und Opel die Zeche ihres Missmanagements und ihrer Profitgier aufgehalst. Mitverantwortlich sind dafür auch die Ministerpräsidenten der betroffenen Länder Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Statt sich für ein existenzsicherndes Eigentumsmodell für Opel ähnlich beispielsweise der Saar-Stahl Stiftung stark zu machen, um Opel Bochum aus GM heraus zu lösen, klopfen sie sich jetzt für diesen faulen Kompromiss gegenseitig auf die Schultern.
DIE LINKE. fordert nach wie vor, dass die Länder und der Bund gemeinsam alles tun, um Werkschließungen und Massenentlassungen auch nach 2016 zu verhindern. Neben Nordrhein-Westfalen müssen auch Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen bei Opel einsteigen. Mit der Sperrminorität nach dem Beispiel von Volkswagen kann sichergestellt werden, dass Standorte und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Gegen die Mehrheit aus Arbeitnehmervertretung und Landesregierungen kann dann kein Standort geschlossen werden."