Ort von Wilders-Auftritt weiter unklar
Berlin: Bündnis mobilisiert am Wochenende gegen »Pro Berlin« und Stadtkewitz-Partei
Von Lothar Bassermann
Das Bündnis »Rechtspopulismus stoppen«, das am Wochenende zur Blockade einer Saalveranstaltung mit dem niederländischen Politiker Geert Wilders sowie zur Verhinderung einer Solidaritätskundgebung für Thilo Sarrazin von »Pro Berlin« aufruft (siehe jW vom Mittwoch), erfährt wachsende Unterstützung. Inzwischen rufen über 50 Personen, Vereine sowie Parteien, darunter VVN-BdA, Migrantengruppen, Gewerkschaften, die Berliner Landesverbände von Grünen und DKP sowie Ortsverbände von Linkspartei und SPD, zu den antirassistischen Protesten auf.
Dirk Stegemann, Sprecher des Bündnisses, erklärte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in der Berliner ver.di-Zentrale, der genaue Ort der Konferenz mit Wilders am Samstag sei weiter unbekannt und man werde kurzfristig unter anderem über den Onlinedienst Twitter mobilisieren. Organisator der 14 Uhr beginnenden rechten Veranstaltung, zu der 550 Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet werden, ist der selbsternannte »Islamkritiker« René Stadtkewitz, den die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus jüngst aus ihren Reihen ausschloß und der darauf mit der Gründung der Partei »Die Freiheit« reagierte. Die Berliner Polizei kündigte an, am Samstag »umfangreich Präsenz zu zeigen«. Zudem ist durch die Veranstalter ein privates Wachschutzunternehmen angeheuert worden.
Gegen die rassistische Hetze von »Pro Berlin« am Sonntag organisiert das Bündnis »Rechtspopulismus stoppen« zwei Demonstrationen rund um den Breitscheidplatz, dem Kundgebungsort der Rechtspopulisten. Ziel sei es, mit möglichst vielen Demonstranten den »Platz zu umrunden«, so Stegemann. Treffpunkt für beide Demos ist ab 14 Uhr der Olof-Palme-Platz.
Sevim Dagdelen, Mitglied der Linksfraktion im Bundestag und aktiv bei der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF), erläuterte außerdem bei der Pressekonferenz, wieso die als »Islamkritik« getarnte Propaganda sogenannter Rechtspopulisten als rassistisch bezeichnet werden muß.
www.twitter.com/NoWildersBerlin sowie rechtspopulismusstoppen.blogsport.de
http://www.jungewelt.de/2010/10-01/048.php