Rachefeldzug beenden – Freiheit für Bradley Manning

„Das Engagement des US-Soldaten Bradley Manning, Kriegsverbrechen öffentlich zu machen, wurde mit Folter und Isolationshaft beantwortet. Nun drohen ihm mindestens 20 Jahre Haft – wenn nicht sogar lebenslang. Es gehören aber nicht diejenigen bestraft, die Kriegsverbrechen aufdecken. Vor Gericht gehören die, die sie zu verantworten haben oder begehen", erklärt Sevim Dagdelen, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. für Internationale Beziehungen und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages anlässlich des heute beginnenden Militärprozesses gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Unterstützer Bradley Manning.

„Bradley Manning muss freigelassen und entschädigt werden. Er folgte seinem Gewissen und seiner moralischen Verpflichtung, über Kriegsverbrechen in Afghanistan und Irak, über Folter und das Internierungslager von Guantánamo zu informieren. Dafür ist er nun dem Rachefeldzug der US-Administration und vor allem des Militärs ausgesetzt. Fast drei Jahre saß Manning ohne Anklage in Militärhaft und wurde gefoltert, wie der UN-Sonderbotschafter gegen Folter rügte. Erst wegen der globalen Kampagne für ihn wurden die grausamen Haftbedingungen gelockert, bleiben aber menschenunwürdig.
Ein faires Verfahren lässt die faktische Vorverurteilung nicht erwarten und schon gar nicht, da der Prozess vor einem Militärgericht stattfindet.

Die Bundesregierung muss ihre Komplizenschaft mit der US-Administration beenden und bestenfalls Bradley Manning, aber auch Julian Assange, politisches Asyl gewähren. Zumindest aber sollte sie sich international dafür einsetzen, dass in beiden Fällen internationales Recht angewendet wird: Assange muss endlich frei nach Ecuador ausreisen und dort im Asyl leben können. Und im Fall Manning sollte sie sich zumindest dafür einsetzen, dass ein fairer Prozess vor einem zivilen Gericht stattfindet."