Schlecker-Beschäftigte dürfen nicht für die Krise zahlen

„Die Beschäftigten von Schlecker in Bochum haben meine uneingeschränkte Solidarität. Die Arbeitsplätze und von einst 48 Filialen mit rund 300 Beschäftigten nun nur noch verbliebenen 14 Filialen in der Stadt müssen erhalten werden. Gerade auch anlässlich des Internationalen Frauentag am 8. März muss es hier ein eindeutiges Zeichen der Politik geben. DIE LINKE engagiert sich dafür vor Ort und im Bundestag dafür, dass sich die Bundesregierung aktiv für die Sicherung der Arbeitsplätze und tariflicher Standards einsetzt. Der Unternehmenseigner und Milliardär Anton Schlecker ist dafür mit seinem gesamten Vermögen in die Pflicht zu nehmen", erklärt Sevim Dagdelen, Bundestagsabgeordnete der LINKEN zu den Aktionen der Schlecker-Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft ver.di rund um den 8. März. Dagdelen weiter:

„Die Arbeitsmarktchancen für Verkäuferinnen sind alles andere als gut. Wie eine Anfrage meiner Fraktion im Bundestag bei der Bundesagentur für Arbeit ergab, kamen im Einzelhandel in den Verkaufsberufen im Januar bundesweit zwölf Erwerbslose auf eine offene Stelle. Für NRW beträgt das Verhältnis 1:14. 71.000 Arbeitslosen stehen keine 5.000 offenen Stellen gegenüber! Gerade in einer Stadt wie Bochum, die von Arbeitslosigkeit besonders stark betroffen ist, dürfte es sehr schwer werden, angemessene neue Stellen zu finden.

Ich und meine Fraktion legen am 8. März im Bundestag mit unserem Antrag ‚Schlecker-Verkäuferinnen unterstützen: Arbeitsplätze und Tarifverträge erhalten, Einfluss der Beschäftigten stärken‘ konkrete Vorschläge zur Rettung der Arbeitsplätze bei Schlecker vor. Wir fordern ein Zukunftskonzept, das nicht auf einen Kahlschlag setzt, sondern die Filialen und Arbeitsplätze erhalten soll. Dieses soll gemeinsam mit Beschäftigten, der Gewerkschaft ver.di und Anderen erarbeitet werden. Dafür sollen auch staatliche Hilfsgelder möglich sein, wobei die Belegschaft, anders als bisher im Unternehmen, entscheidend mitbestimmen soll. Um für ein alternatives Zukunftskonzept Zeit zu gewinnen, soll das Insolvenzgeld von drei auf sechs Monate verlängert werden."