Schüler löchern Politiker
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), Bundestagsmitglied Axel Schäfer (SPD), Bundestagskandidat Frithjof Schmidt (Die Grünen) und – wenn auch etwas verspätet – Bundestagsmitglied Sevim Dagdelen (Die Linke) kamen auf Einladung der Schule und stellten sich im Forum den Schülern der Stufen zehn bis 13 und deren Fragen.
Und mit denen ging es nach Begrüßung durch den Moderator, SoWi-Lehrer Joachim Teich, sofort los. Denn was würden die Politiker tun, damit die Schüler nach ihrer Ausbildung auch einen Arbeitsplatz bekämen? Axel Schäfer sprach da etwa von staatlicher Verantwortung und davon, dass massenhafte Privatisierung Arbeitsplätze vernichte. Auch von Vorbildfunktion sprach er und davon, dass er bei sich im Büro eine Ausbildungsstelle geschaffen habe.
Vorschläge zur Arbeitsplatzbeschaffung
Nicht nur Schäfer hatte Vorschläge zur Arbeitsplatzbeschaffung, was aber sofort zur nächsten Frage führte: "Wie will der Staat das alles bezahlen?" "Wir müssen neue Einkommensquellen erschließen", erklärte Schmidt. Dazu gehöre zum Beispiel eine zusätzliche einmalige Vermögensabgabe bei großem Vermögen oder eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes. Von einer Steuererhöhung wollte Lammert allerdings nichts wissen. Schließlich könne man hoffen, dass es "in der allernächsten Zukunft" zu einem leichten Wirtschaftswachstum komme. Da wäre eine Steuererhöhung kontraproduktiv.
Doppelpack
Anderthalb Stunden standen die Politiker Rede und Antwort. Nahmen Stellung dazu, ob eine stärkere Belastung der Mehrverdiener gerecht sei, ob es möglich wäre, den Hartz IV-Satz anzuheben, wie sie die Bildungssituation sehen und auch, mit wem sie an der MCS unterrichten würden. Das Ergebnis: Lammert würde mit Dagdelen unterrichten, diese wiederum mit Lammert, Schäfer mit Schmidt und dieser mit dem Bundestagspräsidenten.