Schutzschirm für die Menschen statt Massenentlassungen und Armut

„Der angekündigte Abbau von 220 Arbeitsplätzen bei Johnson Controls Bochum zeigt, welche Auswirkungen das Ende der Autoproduktion in Bochum bedeutet. Weit mehr Menschen als die direkt Betroffenen bei Opel droht der Arbeitsplatzverlust. Diese Menschen brauchen unsere konkrete Solidarität. DIE LINKE steht solidarisch an der Seite des Betriebsrates und der Beschäftigten und fordert einen Schutzschirm für die Beschäftigten von Opel und bei den Zulieferbetrieben anstatt für Banken, wie es die Bundesregierung aktuell wieder mit einem neuen Griechenlandpaket plant", erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE, anlässlich der Ankündigungen von Johnson Controls und der Erklärung des dortigen Betriebsrates.

Dagdelen weiter: „Die IHK spricht von etwa 10.000 weiteren Arbeitsplätzen, die von der Schließung des Bochumer Opelwerks betroffen sind. Bei aller Dramatik, die diese Zahl beinhaltet, ist diese Prognose kurzsichtig. Denn diese Prognose kann nur für die Dienstleister und Gewerbetreibenden in Bochum gelten. Nach Berechnungen der Hochschule Aachen stehen in NRW über 45.000 Arbeitsplätze bei regionalen Zulieferern, Komponentenherstellern und Dienstleistern in direkter Abhängigkeit zum Bochumer Werk. Es arbeiten etwa 130 Zulieferer in NRW für Opel-Bochum. Alle Ruhrgebietsstädte sind von der Schließung des Bochumer Opel-Werks betroffen.Den Massenentlassungen im Ruhrgebiet muss Einhalt geboten werden. Nur ein stärkeres Engagement des Staates kann diesen Trend noch stoppen: Massenentlassungen müssen gesetzlich verboten werden, grundsätzlich muss der öffentliche Einfluss auf Großunternehmen gestärkt werden, wie dies zum Beispiel bei VW der Fall ist. Es kann nicht sein, dass Banken ohne Gegenleistung auf Kosten der Öffentlichen Hand gerettet werden, während Tausende von Beschäftigten in den Industriebetrieben von der Politik im Stich gelassen werden. Die ruinöse und arbeitsplatzvernichtende Standortkonkurrenz sowie ein Subventionshopping muss endlich beendet werden. Deshalb fordert DIE LINKE weiterhin die im Bundestag vertretenden Parteien auf, sich den Initiativen der LINKEN für ein Verbot von Massenentlassungen anzuschließen. Die Spirale in die Armut durch Massenentlassungen besonders im Ruhrgebiet muss aufgehalten werden."