Sie reden vom Frieden, aber sie führen Krieg – Truppen raus aus Afghanistan
»Demokratie und Menschenrechte lassen sich nicht herbeibomben, wir können uns nur selbst befreien« Malalai Joya
Die Besetzung Afghanistans mit deutscher Beteiligung war und ist bis heute Teil des von den Vereinigten Staaten ausgerufenen „Kriegs gegen den Terror". Am 5. Dezember 2011 will die Bundesregierung erneut eine internationale Afghanistan-Konferenz in Bonn abhalten. Die Antikriegs- und Friedensbewegung ruft zu gemeinsamen und vielfältigen Aktivitäten dagegen auf. Vom 3. bis zum 5. Dezember 2011 soll mit einer bundesweiten Demonstration und auf einer internationalen Konferenz ein Zeichen gegen die menschenfeindliche Politik des Krieges gesetzt werden.
Im Vorfeld und als Mobilisierung für diese Aktivitäten geht auf Einladung der Bundestagsfraktion DIE LINKE Malalai Joya auf Vortragsreise durch Deutschland. Sie wird über die aktuelle Lage und afghanische Friedensperspektiven berichten.
Bekannt geworden war Malalai Joya durch ihre Rede in der Loja Dschirga im Jahr 2003, in der sich die damals 23-Jährige gegen die anwesenden Warlords und Kriegsverbrecher in der von der internationalen Gemeinschaft unterstützten Versammlung aussprach. Zwei Jahre später wurde die Frauen- und Menschenrechtlerin suspendiert, weil sie das Parlament mit einem Zoo verglichen hatte. Joya lebt seitdem im Untergrund, ist Morddrohungen ausgesetzt und kann sich fast nur noch im Geheimen politisch betätigen. Sie fordert weiterhin laut und deutlich den Abzug der Truppen aus ihrem Land: „Wir wissen, dass es keine wirkliche Demokratie unter der Herrschaft der Gewehre der Warlords, der Drogenmafia und der Besatzung geben kann".
Malalai Joya ist am 1.12.2011 in Bochum im Bergbau-Museum (Hörsaal), zusammen mit den Bundestagsabgeordneten der LINKEN Sevim Dagdelen, Niema Movassat und Ingrid Remmers.
Datum: 01.12.2011
Uhrzeit: 19 Uhr
Ort: Deutsches Bergbau-Museum (Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum)