Solidarität mit den 160 in der TÜMTIS Organisierten UPS-Beschäftigten

Sehr geehrter Herr Öztürk,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit Bewunderung und Sympathie verfolge ich den seit mehreren Monaten andauernden Kampf von 160 UPS-Beschäftigten, die wegen ihrer Gewerkschaftsmitgliedschaft entlassen wurden. Dieses Vorgehen des UPS-Arbeitgebers verstößt nicht nur gegen türkische Gesetze, sondern auch internationales Recht. Artikel 5a des ILO-Übereinkommens 158 legt eindeutig fest, dass die Zugehörigkeit zu einer Gewerkschaft keinen Kündigungsgrund darstellen darf.

Diese Rechtslage dürfte auch dem international tätigen UPS-Konzern bekannt sein. Dass die 160 TÜMTIS-Mitglieder trotzdem vor die Tür gesetzt wurden, ist nur damit zu erklären, dass die Unternehmensleitung jegliche gewerkschaftliche Arbeit unterbinden möchte. Eine ähnliche gewerkschaftsfeindliche Haltung des UPS-Konzerns kenne ich auch aus Deutschland. In Stuttgart wurden kämpferische Gewerkschafts- und Betriebsratsmitglieder von Seiten des Arbeitgebers unter Druck gesetzt, einige wurden entlassen.

Wir wissen, dass in anderen Branchen und Ländern Arbeitgeber bestrebt sind, ihre Betriebe zu gewerkschaftsfreien Zonen zu machen bzw. kämpferische Gewerkschaften aus ihren Betrieben zu verbannen. So sollen die Beschäftigten weltweit zu rechtlosen Sklaven gemacht und der Willkür der Unternehmer ausgeliefert werden.

Wenn der Kampf der entlassenen UPS-Beschäftigten und von TÜMTIS um die Wiedereinstellung zum Erfolg führt, wird er auch Arbeiter in anderen Ländern ermutigen, ihren Kampf für das Recht auf freie gewerkschaftliche Betätigung fortzuführen. Deshalb messe ich eurem Kampf große Bedeutung bei und wünsche euch viel Kraft.

Deshalb stehe ich bei eurem Kampf an eurer Seite und wünsche euch viel Kraft und Erfolg.

Mit solidarischen Grüßen