Solidarität mit den Beschäftigten der Metallindustrie
Solidaritätsadresse
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
in eurer Tarifauseinandersetzung möchten wir euch unsere Solidarität zeigen.
Ihr kämpft nicht nur um mehr Geld in der Tasche. Ihr kämpft für mehr Gerechtigkeit. Es ist gut, dass ihr euch nicht von den Schreckensszenarien der Arbeitgeber beeinflussen lasst. Die Unternehmen können 8 Prozent locker zahlen. Denn seit Jahren steigen die Gewinne. Viele Auftragsbücher sind immer noch gut gefüllt und die Produktivitätssteigerungen sind weiterhin hoch. Das vorliegende Verhandlungsangebot der Unternehmensseite ist ein Hohn.
Die derzeitige Finanzkrise wurde ausgelöst durch die Gier von Bankmanagern, Anlegern und Superreichen. Gezockt wurde mit den riesigen Gewinnen, die die Beschäftigten hart erarbeitet haben. Die Reallöhne dagegen sind in Deutschland seit dem Jahr 2000 um 0,8 Prozent gesunken. Diese Ungerechtigkeit führt dazu, dass die Mehrheit der Bevölkerung jeden Cent umdrehen muss. Höhere Löhne sind das beste Mittel, um die Beschäftigten und die Betriebe vor den Auswirkungen der Finanzkrise zu schützen. Höhere Löhne sorgen für mehr Nachfrage, Wachstum und Arbeitsplätze. Deshalb leistet ihr mit eurer Forderung einen Beitrag für eine gerechtere und eine stabilere Wirtschaft.
Ihr kämpft dafür, dass die Finanzkrise nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Damit stellt ihr euch gegen die Meinungsmache derjenigen, die schon im Aufschwung den Gürtel enger schnallen wollten und jetzt Verzicht und Wohlverhalten predigen. Den Arbeitgebern muss klar werden, dass sie sich nicht hinter der Finanzkrise verstecken können. Eure Entschlossenheit macht allen Kolleginnen und Kollegen Mut, sich ebenso entschieden zur Wehr zu setzen. Denn wer die Krise nicht ausbaden will, wird kämpfen müssen.
Wir wünschen euch in dieser Auseinandersetzung viel Kraft. Wir stehen an eurer Seite!
Mit solidarischen Grüßen
Sevim Dagdelen, MdB