Sprachkursangebote der Nachfrage anpassen
„Es gibt keine mangelnde Motivation bei Migranten. Die Erfahrungen mit den berufsbezogenen Sprachkursen zeigen wie bei den Integrationskursen, dass die Integrationsbereitschaft auf Seiten der Migranten sehr hoch ist. Von der Notwendigkeit deutsch zu lernen, müssen sie nicht überzeugt werden. Doch wer will, dass Menschen Sprachkurse besuchen, muss das ermöglichen", erklärt Sevim Dagdelen, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heutigen Ehrung des 100.000sten Teilnehmer am ESF-BAMF-Programm für berufsbezogene Sprachkurse. Sevim Dagdelen weiter:„Für das Jahr 2014 rechnet die Bundesregierung mit 115.000 neuen Integrationskursteilnehmerinnen und -teilnehmern. Doch dem entsprechenden Finanzbedarf in Höhe von 219 Millionen Euro stehen nach bisheriger Haushaltsplanung nur 204 Millionen Euro gegenüber. Nach Angaben der Bundesregierung fehlen aber für das nächste Jahr rund 15 Mio. Euro für Integrationskurse. Wie im Jahr 2010 drohen damit Engpässe und Wartelisten bei Sprachkursen. Das ist inakzeptabel. Die Bundesregierung muss dringend nachsteuern. Bisher fällt sie nur mit Kürzungsplänen auf. So soll der Etat für die erfolgreichen niedrigschwelligen Frauenkurse um 60 Prozent gekürzt werden. Die Bundesregierung muss endlich ausreichend Geld für die Integrationskurse zur Verfügung stellen. Wenn bestehende Sanktionsmöglichkeiten wie Geldbußen, erhebliche Leistungskürzungen bis zur Nichtverlängerung der Aufenthaltserlaubnis weitestgehend ungenutzt bleiben, dann vor allem deshalb, weil es offenkundig keinen Grund dafür gibt. Für eine bessere finanzielle Ausstattung aber schon: mehr Teilnehmer und eine sozialverträgliche Bezahlung der Lehrkräfte in Integrationskursen."