Im ipg-journal, der Debattenplattform für Fragen internationaler und europäischer Politik, herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung, beschreibt MdB Sevim Dagdelen, warum eine linke Kritik am Migrationspakt notwendig ist.
Der UN-Migrationspakt ist abzulehnen, solange die Bundesregierung bei der Annahme in Marrakesch nicht eine politische Erklärung zur Öffnung legaler Fluchtwege, zur Bekämpfung von Fluchtursachen und zur Beendigung der Enteignung der Länder des Südens abgibt, so Sevim Dagdelen und Heike Hänsel.
Der UN-Migrationspakt benennt in keiner Weise Ursachen der Migration. Millionen Menschen werden ihrer Lebensgrundlagen beraubt durch Kriege, Landraub, Klimawandel oder unfaire Freihandelsverträge. Verklärungen sind fehl am Platz, so Sevim Dagdelen im Cicero-Interview.
Gerade in puncto Braindrain ist die Kritik der AfD unredlich und heuchlerisch. Denn sie fordert Einwanderung nach Nützlichkeitskriterien des großen Kapitals. Das ist Ihr Denken: Nützlichkeitsrassismus. So Sevim Dagdelen in ihrer Rede im Bundestag am 8. November 2018.
Sichere, legale Migrationswege schaffen zu wollen, darf nicht bedeuten, dass hochqualifizierte Arbeitskräfte aus den Ländern des Südens einfach im Norden abgeworben werden, erklärte Sevim Dagdelen bei den Beratungen zum Global Compact for Migration am Sitz der UNO in New York.