Veranstaltungen und sonstige Aktivitäten zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs

Welche Veranstaltungen und sonstige Aktivitäten (analog beispielsweise zur eigenen Homepage "First World War Centenary" der britischen Regierung www.gov.uk/government/ topical-events/first-world-war-centenary) sind – vor dem Hintergrund, dass auf der Webseite des Auswärtigen Amts mit Stand vom 8. Januar 2014 keinerlei Informationen zu Projekten und Veranstaltungen rund um das Gedenkjahr verzeichnet sind – für 2014 zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs seitens der Bundesregierung geplant (bitte die jeweilige Aktivität und finanzielle Aufwendung auflisten), und welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über eigene Veranstaltungen und sonstige Aktivitäten anderer Regierungen wie z. B. Russlands, Großbritanniens, Frankreichs (möglichst die jeweilige Aktivität und finanzielle Aufwendungen des Bundes oder zumindest Gesamtaufwendungen auflisten)?

Antwort des Staatssekretärs Stephan Steinlein vom 20. Januar 2014

Der 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs erfährt in Deutschland breite Aufmerksamkeit. Eine Internetseite zum Gesamtthema „Erinnern und Gedenken“, auf der über Aktivitäten der Bundesregierung sowie geförderte Projekte und Gedenkstätten gebündelt informiert wird, ist in Arbeit und wird in Kürze freigeschaltet. Aktuell ermöglicht unter anderem der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. auf der Seite www.100-Jahre-Erster-Weltkrieg.eu (mit Unterstützung des Auswärtigen Amts in Höhe von 45 000 Euro) einen Überblick über mehrere Hundert in Deutschland bzw. von deutschen Trägern im Ausland (mit-)geplante Veranstaltungen, ohne dass dieser Überblick einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

Die Bundesregierung unterstützt Veranstaltungen u. a. durch Zuwendungen, andere werden aus den regelmäßig im Bundeshaushalt eingestellten jährlichen Mitteln für die betreffenden Einrichtungen finanziert. Beispiele sind die laufende Ausstellung „1914. Die Avantgarden im Kampf“ in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, die geplante Ausstellung „1914–1918. Der Erste Weltkrieg“ im Deutschen Historischen Museum in Berlin (unterstützt mit 300 000 Euro aus dem Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zusätzlich zum regulären Etat des Deutschen Historischen Museums), die geplante Ausstellung „14 – Menschen – Krieg“ im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden, die 55. Internationale Tagung für Militärgeschichte „Dynamik der Globalisierung. Das Deutsche Reich zwischen europäischem Staatenkonflikt und Weltkrieg, 1914–1918“ des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, die Projekte „Europa 14 | 14“ und „History Campus“ u. a. der Bundeszentrale für Politische Bildung oder das von der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz koordinierte internationale Digitalisierungsprojekt „Europeana 1914–1918“.

Im Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts nehmen die Mittlerorganisationen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, darunter das Goethe-Institut, das Gedenken an den Ersten Weltkrieg in ihrer Programmarbeit im Ausland auf. Gemeinsam mit dem französischen Außenministerium unterstützt das Auswärtige Amt darüber hinaus 13 Projekte aus dem deutsch-französischen Kulturfonds mit insgesamt 120 000 Euro. Das in der Entstehung begriffene deutsch-französische Dokumentationszentrum „Historial“ am Hartmannsweilerkopf (Elsass) soll vom Auswärtigen Amt mit 150 000 Euro unterstützt werden. Über die genannten Maßnahmen hinaus plant das Auswärtige Amt im Jahr 2014 knapp 1 Mio. Euro für internationale Gedenkprojekte zum Ersten Weltkrieg aufzuwenden, darunter von deutschen Auslandsvertretungen umgesetzte Projekte. Zudem veranstaltet das Auswärtige Amt am 28. Januar 2014 eine Podiumsdiskussion zu dem Thema „1914 – Versagen der Diplomatie“.

Eine Vielzahl weiterer Projekte wird dezentral geplant, z. B. von Museen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft. Diese werden oftmals aus den regulären Haushalten der Veranstalter finanziert. Dies gilt insbesondere auch für Veranstalter, die institutionelle Zuwendungsempfänger des Bundes sind. Zudem befinden sich viele Projekte noch in der Planungsphase. Die Bundesregierung kann vor diesem Hintergrund keine konkrete Aussage zu den anfallenden Kosten treffen.