Über die Hintergründe des diplomatischen Asyls für Julian Assange und zum Kontext der britischen Drohung, die Botschaft von Ecuador in London zu stürmen
Podiumsdiskussion mit Sevim Dagdelen (MdB DIE LINKE.) und S. E. Jorge Jurado (Botschafter Ecuador in Deutschland)
Moderation: Arnold Schölzel
Seit dem 19. Juni hält sich Julian Assange, der Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, in der ecuadorianischen Botschaft in London auf. Er flüchtete vor einer möglichen Auslieferung nach Schweden bzw. in die USA. Die schwedische Staatsanwaltschaft wirft dem Australier Sexual-Delikte vor. Assange fürchtet jedoch, dass es in Wirklichkeit um seine Auslieferung an die USA geht, wo ihm wegen Geheimnisverrats sogar die Todesstrafe droht. Denn 2010 hatte Assange auf seiner Enthüllungsplattform Hunderttausende geheime Dokumente über den Krieg im Irak und in Afghanistan sowie vertrauliche Diplomatendepeschen veröffentlicht. Darunter fanden sich Videos von Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan begangen durch US-amerikanische Soldaten. Der angebliche Whistleblower, US-Soldat Bradley Manning, sitzt seit über 300 Tagen in US-Militärhaft. Seine Haftbedingungen kommen einer Folter gleich.
Der Enthüllungs-Aktivist Assange erklärte mehrmals, dass er nur unter Zusicherung einer Nicht-Auslieferung an die USA bereit ist, sich in Schweden einem Verfahren zu stellen. Diese Zusicherung haben sowohl die britische als auch die schwedische Regierung verweigert.
Am 15. August gab der Präsident Ecuadors, Rafael Correa, dem Antrag von Assange auf politisches Asyl statt. Großbritannien droht die ecuadorianische Botschaft zu stürmen und Assange zu verhaften.
Wann: 5. September 2012 um 19:00 Uhr
Wo: Ladengalerie von junge Welt (Nähe Rosa-Luxemburg-Platz)
Torstraße 6
10119 Berlin
Weitere Infos: www.jungewelt.de/ladengalerie/index.php