Zahl der ausländischen Schulabbrecher gesunken
Die Integration von Migranten in Deutschland ist nach Einschätzung der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer (CDU) "auf dem richtigen Weg". Laut einem im Kabinett gebilligten Bericht wurden von 2005 bis 2007 besonders im Bildungsbereich Fortschritte erzielt, unter anderem durch einen Rückgang der Zahl ausländischer Schulabbrecher. Auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt blieben aber demnach Erfolge noch aus.
Dem sogenannten Indikatorenbericht zufolge sank die Zahl der ausländischen Schulabbrecher von 17,5 Prozent im Jahr 2005 auf 16,0 Prozent 2007. Mehr als eine halbe Million Menschen hätten sich zudem seit 2005 entschieden, in Integrationskursen des Bundes Deutsch zu lernen. Mehr als zwei Drittel der Prüfungsteilnehmer bestanden den Sprachkurs.
Fortschritte gab es demnach auch beim bürgerschaftlichen Engagement: So sind in Deutschland geborene Migranten fast genauso häufig ehrenamtlich tätig wie Menschen ohne Migrationshintergrund. Allerdings finden dem Bericht zufolge Jugendliche aus Zuwandererfamilien weiter deutlich schwerer eine Lehrstelle als gleichaltrige Einheimische. Die Arbeitslosenquote bei Ausländern war 2007 mit 20,3 Prozent etwa doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.
Böhmer wertete die Untersuchung als Bestätigung für den Kurs der Regierung in der Integrationspolitik. So habe sich beispielsweise die Situation der in Deutschland geborenen Migranten in vielen Bereichen verbessert. Zu den Fortschritten im Bildungsbereich erklärte Böhmer, Bildung sei der Schlüssel für Integration und zugleich das Schutzschild gegen Arbeitslosigkeit. Deshalb sei es wichtig, dass die Länder ihre im Nationalen Integrationsplan gemachten Zusagen einhielten und besonders Schulen mit Migrantenanteil speziell förderten.
Dagegen erklärte die Migrationsexpertin der Linken im Bundestag, Sevim Dagdelen, der Integrationsbericht zeige "wie viele andere Studien auch das Versagen der Integrationspolitik der Bundesregierung". Es werde Zeit, dass Böhmer sich "von ihrer einseitigen Fixierung auf Indikatoren" löse, welche die Integrationsleistung der Migranten zeigen sollten.
Der Indikatorenbericht untersucht Stand und Verlauf der Integration in Deutschland im Zeitraum von 2005 bis 2007. Er wurde unter wissenschaftlicher Leitung des Instituts für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik in Köln und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung erstellt. Der Bericht knüpft an eine Zusammenstellung von hundert Integrationsindikatoren an, die das Bundeskabinett im Juni vergangenen Jahres verabschiedete.