Zusammenhang zwischen Krebsfällen und dem Einsatz von Munition mit abgereichertem Uran durch die NATO während des Jugoslawien-Krieges
Inwiefern kann die Bundesregierung ausschließen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen gehäuften Krebsfällen in Serbien und dem Einsatz von rund 10 Tonnen Munition mit abgereichertem Uran durch die NATO während des Krieges 1999, und inwiefern teilt die Bundesregierung die Bewertung des US-Botschafters in Belgrad, Kyle Scott, der drastische Anstieg von Krebsfällen in Serbien hänge nicht mit den uranhaltigen NATO-Bomben vor 19 Jahren zusammen, „sondern mit dem ungesunden Lebensstil der Serben und rückständiger Medizin“ (www.aerzteblatt.de/nachrichten/95263/Debatte-in-Serbien-um-NatoUranbomben-als-Krebsausloeser)?
Antwort des Staatsministers Michael Roth auf die Frage der Abgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE):
Der Bundesregierung liegen keine eigenen Erkenntnisse zu einem möglichen Zusammenhang zwischen der in der Intervention der NATO verwendeten Munition und Krebsinzidenz vor.
Im zeitlichen Zusammenhang zur Intervention hat die NATO jedoch bereits 2001 ein Komitee zum Thema „Depleted Uranium“ eingerichtet, um der Frage nach eventuellen Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Uran-abgereicherter Munition nachzugehen.
Das Komitee kam auf Grundlage unabhängiger Expertise zu dem Schluss, dass die im Kosovo eingesetzte Munition keine nachhaltigen Gesundheitsrisiken berge.
Eine Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2001 hat diese Ergebnisse bestätigt.
Gleichwohl hat das serbische Parlament am 23. Mai zu diesem Thema einen Untersuchungsausschuss eingerichtet.
Den Ergebnissen des Untersuchungsausschusses möchte ich hier nicht vorgreifen.