Zustimmung bis Kritik

Stimmen zum Sozialplan für die Nokia-Beschäftigten

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach begrüßt die getroffene Einigung zwischen dem Betriebsrat und Nokia: "Die beschlossenen Eckpunkte sind ein annehmbares Ergebnis für die Mitarbeiter, insbesondere, wenn man sich die ursprünglich von Nokia angebotene Summe anschaut." Fischbach bedauert allerdings, dass es nicht gelungen ist, die Produktion am Standort Bochum zu halten.

Auch Thomas Eiskirch, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, begrüßt es, "dass sich beide Seiten auf eine auskömmliche Ausstattung für den Sozialplan geeinigt haben." Das sei aber erst der erste Teil des finanziellen Ausgleichs, den Nokia insgesamt zu leisten habe.

Eiskirch: "Das Unternehmen ist und bleibt in der Verantwortung für Bochum und die Region. Jetzt müssen neue Produktionen für Bochum gewonnen und neue Arbeitsplätze geschaffen werden." Es sei Aufgabe von Nokia und der Landesregierung, sich an strukturpolitischen Maßnahmen für sichere Arbeitsplätze und an den Ausfällen der Stadt bei der Gewerbesteuer zu beteiligen.

Die 200 Millionen Euro seien nicht viel mehr als das, was die Bochumer Beschäftigten im vergangenen Jahr für den Konzern erwirtschaftet haben, kritisiert die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen (Linksfraktion). "Transfergesellschaften stellen keine Zukunftsperspektiven für die Beschäftigten dar. Nokia ist daher aufgefordert, Ersatzarbeitsplätze zu schaffen, damit die Menschen nicht nach einem Jahr Beschäftigungsgesellschaft in der Arbeitslosigkeit und dann in Hartz IV landen."

"Die Einigung auf einen Sozialplan löst nicht die Krise, in die viele Beschäftigte durch die Schließung des Bochumer Werkes geraten sind", sagt Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste. Überhaupt nichts Neues gebe es zur Frage von Ersatzarbeitsplätzen. -tz

http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/bochum/2008/4/9/news-36750959/detail.html