Deutschland „eifert USA nach wie Lemminge“
Die Obfrau der Linksfraktion im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags, Sevim Dagdelen, spricht im Interview mit n-tv am 8. Februar 2022 über den Antrittsbesuch von Bundeskanzler Scholz in den USA und mögliche Lösungen des Ukraine-Konflikts:
„Es wirft ein Schlaglicht auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen, dass US-Präsident Joe Biden von Washington aus das russisch-europäische Projekt Nordstream 2 im Falle eines russischen Einmarschs in die Ukraine für beendet erklärt. Die USA möchten Europa gerne ihr umweltschädliches und teures Fracking-Gas verkaufen, während sie selbst die Erdölimporte aus Russland, ihrem drittwichtigsten Lieferanten, steigern. Anstatt den USA wie Lemminge nachzueifern, muss die Bundesregierung klarstellen, dass es Nord Stream 2 als eigenständiges, souveränes Projekt braucht, um unsere Energiezufuhr sicherzustellen.
Außer gegenseitigen Treueschwüren hat der Besuch von Scholz in den USA nichts Neues gebracht. Das Macron hingegen mit Putin über die Sicherheitsarchitektur in Europa diskutiert, ist ein guter Weg in Richtung Lösung dieses Konflikts. Wir müssen wegkommen von einer weiteren Eskalation. Wenn Scholz nächste Woche nach Moskau reist, muss er sich ernsthaft über Sicherheitsgarantien und über eine europäische Sicherheitsarchitektur unter Einschluss Russlands unterhalten. Denn Sicherheit und Frieden in Europa gibt es nur mit und nicht gegen oder ohne Russland.“
Quelle: n-tv