Verschlagwortet: Russland
Wird der von den USA und der EU gegen Russland geführte Wirtschaftskrieg auf China erweitert, wäre das der Beginn einer vom Westen initiierten De-Globalisierung, warnt Sevim Dagdelen in ihrem Gastvortrag „Eine multipolare Welt im Werden“ an der Beijing-Universität, den das Online-Magazin Overton im Wortlaut dokumentiert.
Im Rahmen ihrer China-Reise hat Sevim Dagdelen an der Shanghai International Studies University einen Gastvortrag über deutsch-chinesische Beziehungen in Zeiten des „Stellvertreterkriegs der NATO in der Ukraine“ und weiter eskalierenden westlichen Sanktionsgebarens gehalten, den die NachDenkSeiten im Wortlaut dokumentieren.
„Es ist zu begrüßen, dass China an den Vermittlungsbemühungen für eine Beendigung des Ukraine-Kriegs festhält und zur Entsendung einer weiteren Delegation nach Europa bereit ist. Die Bundesregierung ist aufgerufen, endlich diplomatische Initiativen zu unterstützen, wie es die Mehrheit der Bevölkerung fordert“, so Sevim Dagdelen.
„Unabhängig von einem generell erforderlichen Waffenstopp muss Bundeskanzler Olaf Scholz sicherstellen, dass an die ukrainische Regierung gelieferte deutsche Waffen nicht wie US-amerikanische Militärausrüstung von Neonazi-Milizen für Angriffe auf Russland verwendet werden können“, erklärt Sevim Dagdelen.
„Die Bundesregierung darf dem neuen EU-Sanktionspaket gegen Russland nicht zustimmen. Statt sich von den USA in einen Handelskrieg mit China treiben zu lassen, sollte die Ampel diplomatische Initiativen Chinas für eine Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt unterstützen“, so Sevim Dagdelen.
Die Bundesregierung prescht vor, wenn es um die Umschreibung der Geschichte geht. Die Verbrechen des Naziregimes werden in einem Schritt relativiert und begrifflich auf Russland verschoben. Gastkommentar von Sevim Dagdelen in der Tageszeitung junge Welt zum Tag der Befreiung.